David Loher

Social Anthropologist PhD

Teaching

Teaching Experience

I have years of experience in teaching at higher education institutions – in universities and universities of applied sciences. In addition to my teaching experience in higher education, I have a background as a primary school teacher and completed a CAS in Higher Education. Due to the anthropologist’s trained eye for social interactions and the awareness of the productive power of serendipity, I strive for educational settings that feature a high degree of face-to-face interaction and emphasise collaborative forms of learning, problem-solving, and discussion. I encourage my students to think beyond the course and to continue weaving their web of knowledge.

In this section, you find a list of courses I gave in the last years. Course abstracts are in English or German, depending on the working language of the class.

Higher Education Development

Since 2021

—HSLU Lucerne University of Applied Sciences and the Arts As a specialist in higher education development, I am teaching different courses in the higher education development programme at the HSLU Lucerne University of Applied Sciences and the Arts.

Einführung in die Sozialanthropologie

Fall Term 2020 – Lecture

—Institut für Sozialanthropologie, Universität Fribourg
Welche Ideen, Konzepte und Debatten haben die Sozialanthropologie geprägt? Diese Vorlesung bietet einerseits eine knappe Übersicht über die Geschichte des Fachs. Zum anderen untersuchen wir anhand von Schlüsselbegriffen, wie sich Geschichte und Denken der Sozialanthropologie entwickelt haben. Diese Einführungsvorlesung gibt damit den Student·innen einen ersten Überblick über die Disziplin. Die Auseinandersetzung mit der Fachgeschichte führt hin zu den aktuellen Debatten, welche die Sozialanthropologie heute umtreiben.

«Engaged Anthropology». Die Anthropolog·in als Aktivist·in

Fall Term 2020 – Seminar

—Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern Sozialanthropologie ist definitionsgemäss «engagiert». Soziale Beziehungen stellen die Bedingung der Möglichkeit sozialanthropologischer Forschung dar. Die ausgedehnte Ko-Präsenz der Forscher·in in einem Feld schafft Verbindungen, die oft über den engen Kontext der Feldforschung hinausgehen: So entstehen etwa Freundschaften oder ein politisches Engagement für «die Sache» der Informant·innen. Dies verschafft der Forscher·in in ihrem Feld privilegierte Einblicke, wirft gleichzeitig eine Reihe von ethisch- moralischen und epistemologischen Fragen auf.

Während die einen Sozialanthropolog·innen jegliche Form von Einmischung ablehnen und auf einer Position der «reinen» Wissenschaft insistieren, sehen andere ihre Rolle als öffentliche Intellektuelle, um als Expert·innen ihr Wissen in die öffentlichen Debatten zu tragen. Weiter als diese «public anthropology» geht die «engaged anthropology» (Kirsch 2018), die nicht nur Wissen zugänglich machen will und als Vermittlerin auftritt, sondern aus ihren Erkenntnissen eine eingreifende Haltung als ethische Verpflichtung ableitet. Sozialanthropologie als «militant research» (Garelli und Tazzioli 2013) schliesslich hebt die Trennung von Forscher·in und Aktivist·in weitgehend auf, indem sie die Intervention zur forschungsleitenden Maxime erhebt.

Die Übung liefert einen Überblick über die Geschichte und die verschiedenen Spielarten engagierter Sozialanthropologie. Und wir untersuchen, wie sich in all diesen unterschiedlichen Positionen das Verhältnis von Wissenschaft und Aktivismus unterschiedlich artikuliert (vgl. Merry 2005) und welche spezifisch ethisch- moralischen und epistemologischen Fragen und Dilemmata sich jeweils ergeben.

Anthropological Knowledge in/ for a Post-Factual World

Spring Term 2020 – Seminar

—Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern “Alternative facts” are haunting current political debates. The spectre has not stopped at the doorsteps of the universities. Some even say the spectre comes from the universities, more precisely, from the humanities. For one thing, “alternative facts” is used to delegitimise scientific knowledge. Simultaneously, the straw man of postmodernism within many disciplines in the humanities is held jointly responsible for the actual mess. It is accused of opening a Pandora’s box of scepticism against scientific objectivity and scientific knowledge. With its critical contributions from writing culture to science and technology studies STS, anthropology—as an abetter—is also in the docks.

Instead of defending or attacking the straw man of “postmodernism” once again, the seminar examines the relationship between anthropological knowledge, truth, and (social) reality. Can we restore trust in scientific knowledge—of natural and social sciences alike—while simultaneously taking into account the legitimate objections against empiricism that have a long genealogy in anthropology? Or do we simply have to acknowledge that those days of undisputed scientific authority are gone forever?

To answer these questions, we review the epistemological foundations of anthropological knowledge of different theoretical strands in our discipline. In particular, we study in detail how the writing culture debate, STS, ontological anthropology, postcolonial anthropology, and feminist anthropology conceptualise the relationship between representation, knowledge, truth, and (social) reality.

Methodenübung

Fall Term 2019, Fall Term 2018, Fall Term 2017 – Seminar

—Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern Die Methodenübung ist eine Einführung für Student·innen im Bachelor Major in Sozialanthropologie. Neben einer Übersicht über qualitative Forschungsmethoden mit einem Schwerpunkt in ethnografischen Methoden, lernen die Student·innen, eine Reihe von qualitativen Forschungsmethoden in einfachen Forschungssettings umzusetzen.

Claiming Rights. Social Movements and Law 1 & 2

Spring Term 2019 – CREOLE Compact Seminar

—Institut für Sozial- und Kulturanthropologie, Universität Wien
—Faculty of Anthropology and Cultural Studies, Adam Mickiewicz University Poznań
In this seminar we examine the role of law in social protest movements. The first part of the course compares different theoretical positions on the relationship between law and society’s power structure in legal theory and the philosophy of law. The second and third part compare two main approaches to law and power in the anthropology of law. We examine the anthropological scepticism towards law, expressed in the critique of law as a means to stabilise social inequalities on different scales. And we explore the opposite position that examines how law is used in manifold ways as a ‘weapon of the weak’ in order to protest against social inequality and strive for social change through the transformation of law. In the seminar, we will discuss ethnographic material from my ongoing research on social movements’ legal struggles against the asbestos industry and its deadly legacy. The seminar is at the same time an introduction to some key ideas of the anthropology of law.

Aktuelle Debatten in der sozialanthropologischen Migrationsforschung

Fall Term 2018 – Seminar

—Institut für Sozialanthropologie, Universität Fribourg Die Bootskatastrophe vor Lampedusa mit gegen 400 Toten im Oktober 2013, der so genannte «lange Sommer der Migration» mit den Ereignissen rund um die «Balkanroute» im Jahr 2015 oder die Zeitungsberichte über die katastrophalen Zustände in libyschen Flüchtlingslagern im Jahr 2017 werfen ein grelles Schlaglicht auf die Effekte des europäischen Grenzregimes. Gleichzeitig verstellen die medial zugespitzten Debatten und die von politischem Kalkül befeuerte Polemik rund um transnationale Mobilität nach und in Europa den Blick auf die grundlegenden Strukturen des europäischen Grenzregimes. Auch die Fixierung auf die Extremereignisse selbst trägt wenig bei zu einem analytischen Verständnis der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse im Feld der Migration.

Dieses Seminar führt ein in einige grundlegende Theorien der Migrationsforschung und fokussiert auf zwei spezifische, aktuelle Theoriexomplexe: die Frage nach der Konzeptualisierung der staatlichen Produktion und Verwaltung von Migration mit einem spezifischen Fokus auf Migrationsbürokratien, Grenz- und Sicherheitsregimes, sowie die Debatte um die These der Autonomie der Migration und migrantische Agency.

Moralische und rechtliche Verantwortungszuschreibung im Spätkapitalismus

Spring Term 2017 – Seminar

—Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern Der Begriff der Verantwortung beinhaltet eine moralische und eine rechtliche Seite, die sich aufeinander beziehen. Verantwortungszuschreibungen stehen dabei in engem Zusammenhang mit Vorstellungen von Gerechtigkeit. Gerade wenn es jedoch um die rechtliche Seite der geht, spielen Aspekte von gesellschaftlicher Macht und Ungleichheit eine wichtige Rolle: Wer wem in welchem Zusammenhang und wofür Verantwortung zuschreiben kann (und wer sie übernehmen muss), ist nicht nur abhängig von moralischen Überlegungen, sondern wird ebenfalls geformt von gesellschaftlichen Machtstrukturen.

Das Seminar beschäftigt sich mit der Frage, wie sich gesellschaftliche Vorstellungen von moralische Verantwortung und gesellschaftliche Machtstrukturen gegenseitig konstituieren und wie sich daraus rechtliche Zuschreibungen von Verantwortung ableiten.

Dabei interessieren wir uns im zweiten Teil insbesondere für Fälle von Verantwortungszuschreibungen im Zusammenhang mit dem «Handeln» von Konzernen und wie da vor Gericht – der wohl entscheidenden Arena, wenn es um das Verhandeln von Verantwortung geht – Verantwortung verhandelt wird.

Einführung in die Sozialanthropologie

Fall Term 2016 – Seminar

—Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern Im Zentrum dieser Einführungsübung in die Sozialanthropologie stehen die grossen Fragen und Schlüsselbegriffe der Disziplin. Wir fragen danach, was eine dezidiert sozialanthropologische Perspektive auf Gesellschaft ausmacht und welches die zentralen Themen des Faches sind.

Grundlage der Übung bilden klassische und zeitgenössische Ethnografien. Dabei untersuchen wir, wie sich die ethnografische Wissens- und Textproduktion entwickelt hat und versuchen diese Veränderungen wissenschaftstheoretisch einzuordnen. Darüber hinaus vermittelt die Übung die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens – analytisches Lesen, wissenschaftliches Debattieren, Schreiben – und fördert die eigenständige und kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte des Faches und seinen Schlüsselwerken.

Gesellschaftliche Differenzierung und Kohäsion

Fall Term 2016, Fall Term 2015 – Compact Seminar

—HSLU Soziale Arbeit Dieses Kompaktseminar bietet eine kompakte Einführung in die Sozialwissenschaften und sozialwissenschaftliches Denken als Bezugswissenschaften der Sozialen Arbeit. Wir betrachten Gesellschaft unter dem Gesichtspunkt und als Ergebnis hierarchischer (sozio-ökonomischer), kultureller, und institutioneller Differenzierung und fragen, welche Kräfte Gesellschaft gleichzeitig zusammenhalten.

«Brot! Freiheit! Würde!» Sozialer Protest und das Verhältnis von Staat und Zivilgesellschaft in Tunesien

Fall Term 2016 – Seminar

—Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern Ende 2010 brachen in verschiedenen tunesischen Städten soziale Proteste aus, die am 14. Januar 2011 zum Sturz des autoritären Regimes von Zine el-Abidine Ben Ali führten. Es war der Beginn des so genannten «Arabischen Frühlings». Die Proteste waren einerseits gegen den autoritären Staat las Ganzes gerichtet. Gleichzeitig artikulierten sich in den Protesten ganz konkrete Forderungen. Die Marginalisierten und Ausgeschlossenen forderten ihre Anteilhabe an Staat und Gesellschaft ein. «Zivilgesellschaft» wurde dabei zu einem der Schlüsselbegriffe der Proteste, gerade auch weil der Begriff ein leerer Signifikant war. Am Beispiel Tunesiens untersucht die Übung das Dreieck von Staat, «Zivilgesellschaft» und sozialen Protesten. Damit verfolgt die Übung eine dreifache Fragestellung. Erstens versuchen wir Bedingungen, Verlauf, und Folgen der Proteste in Tunesien zu verstehen. Dabei blicken wir unter anderem zurück auf soziale Proteste, die dem Aufstand 2010/2011 voran gingen. Insbesondere die Aufstände 2008 im Bassin minier rund um Gafsa sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Zweitens setzen wir die ethnographischen Beschreibungen der Proteste in Beziehung zur theoretischen Literatur der sozialen Bewegungen. Und drittens untersuchen wir, wie sich in den Protesten Vorstellungen von Staat und «Zivilgesellschaft» artikulieren.

Bürokratie: Zwischen Gleichheitsversprechen und struktureller Gewalt

Spring Term 2016 – Seminar

—Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern

Schule – Kindheit – Gesellschaft

Spring Term 2013, Spring Term 2011 – Seminar

—Institut Primarstufe, PH Bern

Jugendkulturen

Fall Term 2012 – Seminar

—Institut Sekundarstufe I, PH Bern

Irreguläre Migration nach/in Europa

Spring Term 2012 – Seminar

—Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern

Teaching - David Loher